Nach Morddrohungen an Künstlerin Süßmilch

Strautmann: „CDU muss Angriff zurücknehmen – brauchen Dialog“

Die GRÜNEN fordern die CDU auf, ihren Angriff gegen eine Ausstellung in der Kunsthalle zurückzunehmen. Die Künstlerin Sophia Süßmilch hatte in der Folge der massiven CDU-Kritik Morddrohungen erhalten. „Die CDU-Stellungnahme war deutlich überzogen und unangemessen. Die Partei trägt mit ihrer Kampagne Mitverantwortung dafür, dass der Streit aus dem Ruder läuft. Jetzt erhält die Künstlerin sogar Morddrohungen – der erschreckende Höhepunkt einer unnötigen Debatte“, erklärt der Sprecher der Osnabrücker GRÜNEN, Maximilian Strautmann.

Die CDU-Vertreter*innen hätten weder die Ausstellung noch die Performance gekannt. „Dennoch haben sie die Schließungs- und Boykottkeule rausgeholt. Diese CDU-Stellungnahme war ein unausgegorener Schnellschuss. Das gilt auch für die Frage nach der „Genehmigung“ für Kunstwerke. Damit wird die grundgesetzlich geschützte Kunstfreiheit angriffen“, so Strautmann.

Der Verdacht liege nahe, dass bei der CDU weniger echter Kunstverstand die Feder geführt habe, als vielmehr der Wunsch, der Kunsthalle zu schaden. „Geschadet hat die CDU jetzt aber dem Ansehen Osnabrücks als Kulturstadt. Der Angriff auf die Kunst ist bundesweit von Medien aufgenommen worden. Sogar international gibt es Resonanz. Das war für den Ruf der Stadt ein echter Bärendienst“.

Süßmilchs Werke mögen verstören, aber das müsse jeder mit sich selbst ausmachen. Das sei keine Aufgabe von Politik. Schließlich werde niemand gezwungen, sich die Ausstellung anzuschauen oder gar gut zu finden. „Ich würde mich freuen, wenn wir aus dem Angriffsmodus in einen Diskurs von Kunst und Politik kämen. Es braucht einen Ausstieg aus der Abwärtsspirale in der Debatte. Vielleicht mag ja der Förderverein oder die Kunsthalle dafür ein Dialogformat finden. Das würde zur Friedensstadt passen. Nicht Boykott oder Morddrohungen“, führt Strautmann aus.