„Neubau alleine kann Wohnprobleme nicht lösen“ 3. November 20233. November 2023 GRÜNE/SPD/Volt wollen Pilotprojekt für den Osnabrücker Wohnungsmarkt Die Situation auf dem Osnabrücker Wohnungsmarkt ist angespannt. Besonders Menschen mit wenig Geld, Familien und Menschen, die barrierefreien Wohnraum benötigen, sind betroffen. Zunehmend haben es aber auch Menschen mit mittleren Einkommen schwer, eine Wohnung zu finden. Die Mehrheitsgruppe von GRÜNEN, SPD und Volt im Rat will jetzt mit einem Pilotprojekt mehr vorhandenen Wohnraum zum gegenseitigen Nutzen an den Markt bringen. „Bundesweit wohnen in rund 60 Prozent der Eigenheime nur ein oder zwei Personen. Häufig, weil die Kinder ausgezogen sind. In den meisten dieser Häuser gibt es ungenutzte Räume oder abtrennbare, aber nicht vermietete Wohnungen. Ein Umzugswunsch in eine kleinere Wohnung kann nicht erfüllt werden, weil passende, barrierefreie und bezahlbare Angebote in der gewohnten Umgebung fehlen. Hier setzt unsere Initiative ,Umzug im Quartier‘ an“, erklären die wohnungspolitischen Sprecherinnen Anne Kura (GRÜNE) und Susanne Hambürger dos Reis (SPD). Beide betonen, dass alle Möglichkeiten genutzt werden müssten, um mehr nachhaltigen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. „Neubau alleine kann die Probleme nicht lösen. Auch im Wohnungsbestand steckt viel ungenutztes Potenzial, das wir heben müssen. Deshalb beauftragen wir die Verwaltung, Quartiere mit überwiegend Einfamilien-, Zweifamilien- und Doppelhausbestand zu ermitteln. Dort gibt es gute Voraussetzungen dafür, dass Bürger:innen das Angebot nutzen, aus einer zu groß gewordenen Wohneinheit in eine altersgerechte Wohnung in der Nähe umzuziehen, die den veränderten Lebensumständen gerecht wird. Dabei sollen auch Möglichkeiten der interkommunalen Zusammenarbeit auf Grundstücken am Stadtrand berücksichtigt werden“, erläutert Kura. Nach Ansicht von Hambürger dos Reis sei es dabei besonders wichtig, alle für die Umsetzung dieses zukunftsweisenden Projektes relevanten Akteur:innen frühzeitig einzubinden: „Wir müssen hier gemeinsam an einem Strang ziehen, deshalb ist es wichtig, dass wir mit den Eigentümer:innen von Immobilien und den Partnern der Wohnungswirtschaft und der Sozialverbände im Gespräch sind. Zentral ist, dass wir die Zielgruppe, also die Umstiegswilligen und interessierten Menschen, erreichen. Diesen müssen entsprechende Informations-, Beratungs- und Hilfsangebote zur Verfügung gestellt werden. Wir möchten mit unserer Initiative ein zusätzliches Angebot für den Wohnungsmarkt schaffen und einen freiwilligen Umzug erleichtern.” GRÜNE, SPD und Volt hoffen auf breite Unterstützung für das Pilotprojekt, das im ganzen Stadtgebiet Schule machen könnte. „Wir leisten damit einen Beitrag zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung, die den Bedürfnissen und Lebenslagen vieler Bewohner:innen entspricht und vorhandenen Wohnraum effizient nutzt. Die Vorteile liegen auf der Hand. So können beispielsweise ältere Bürger:innen in ihrer gewohnten Nachbarschaft selbstständig wohnen bleiben, im Gegenzug stehen mehr Häuser und größere Wohnungen für Familien, die von den eigenen vier Wänden träumen, zur Verfügung“, so die Vertreterinnen der Mehrheitsgruppe abschließend. Ratsantrag „Umzug im Quartier – Pilotprojekt für den Osnabrücker Wohnungsmarkt“ Hier geht es zur Ratsfraktion