„Geht um die Gesundheit tausender Osnabrücker:innen“ 22. März 202323. März 2023 GRÜNE/SPD/Volt drängen auf konsequente Umsetzung des Lärmaktionsplans Mit Sorge blicken GRÜNE, SPD und Volt im Rat auf die vorgelegten Ergebnisse der Lärmkartierung 2022 für die Stadt Osnabrück. Diese weist die über Berechnungen ermittelte Belastung durch Umgebungslärm aus. „Mehr als 68.000 Menschen müssen unter Straßenlärm leiden. Das ist mehr als ein Drittel der Bevölkerung. Mit erheblichen Folgen für deren Gesundheit. Herz, Kreislauf und Stoffwechsel – Lärm ist eines der größten Gesundheitsrisiken. Es ist daher wichtig für die Lebensqualität der Osnabrücker:innen, den bestehenden Lärmaktionsplan umzusetzen“, erklären die gesundheitspolitischen Sprecher:innen von GRÜNEN und SPD, Martin Büker und Kerstin Lampert-Hodgson. Die Mehrheitsgruppe erinnert daran, dass der Schutz vor gesundheitsschädlichen Umweltbelastungen zu den Kernaufgaben städtischer Daseinsvorsorge gehöre. Dies sei auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, denn an den Straßen mit dem meisten Lärm würden oftmals eher einkommensschwächere Haushalte leben. „Wie Feinstaub, Stickoxide und Bodenbelastungen macht auch Lärm krank. In Osnabrück sind rund 13.000 Menschen besonders starker und damit gesundheitsgefährdender Belastung ausgesetzt. Ziel muss es sein, den Umgebungslärm zu verringern“, stellen beide klar. GRÜNE, SPD und Volt verweisen auf den mit umfassender Bürgerbeteiligung zuletzt 2019 fortgeschriebenen Lärmaktionsplan. „Dieser sieht wirksame Maßnahmen vor. Bei einigen sind wir schon ein gutes Stück vorangekommen, wie bei der Elektrifizierung des Busverkehrs. Die günstigste und einfachste Maßnahme ist mehr Tempo 30. Geschwindigkeitsreduzierung ist Lärmberuhigung im besten Sinne. Hier sind wir nicht durch die Straßenverkehrsordnung eng begrenzt, sondern können gemäß den Empfehlungen des Lärmaktionsplans mehr umsetzen. So wie zuletzt etwa in der Parkstraße. Darüber hinaus müssen wir neben mittelfristigen baulichen und straßenräumlichen Maßnahmen weiter an einer guten Fahrrad- und ÖPNV-Infrastruktur arbeiten“, erläutert Volkmar Seliger, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN. Bei den Gegenmaßnahmen, die vor allem auch die Anwohner:innen der Einfallstraßen und den Wallring entlasten sollen, setzt die Mehrheitsgruppe auch auf das im Aufbau befindliche umweltsensitive Ampelsteuerungssystem. Dieses soll sowohl Verkehre verflüssigen als auch helfen, den ÖPNV zu beschleunigen. „Beides wird sich entlastend auch auf die Lärmsituation der Bürger:innen auswirken“, ist sich Heiko Panzer, Sprecher für Mobilität der SPD-Fraktion sicher. GRÜNE, SPD und Volt betonen, dass es wünschenswert sei, wenn die Ordnungsbehörden konsequent gegen Raser und illegale Abschaltanlagen von Auto-Schalldämpfern vorgehen würden: „Insbesondere nachts sind auf vielen Straßen Leute mit viel zu hoher Geschwindigkeit unterwegs, deren Autos extra auf hohen Motorenlärm getunt sind. Hier sollte viel konsequenter durch die Polizei durchgegriffen werden. Auch nachts darf es keine rechtsfreien Räume auf der Straße geben.“ Man bedauere, dass aufgrund einer Änderung der Berechnungsmethoden eine unmittelbare Vergleichbarkeit zu den Ergebnissen der vorherigen Kartierungsrunden 2012 und 2017, vor allem bei der Anzahl lärmbetroffener Menschen, nicht mehr gegeben sei. „So können wir nur mittelbar und unserer Wahrnehmung nach festhalten: der Straßenlärm hat in den letzten Jahren nicht nur gefühlt noch einmal deutlich zugenommen“, so die Vertreter:innen der Mehrheitsgruppe abschließend. Hinweis: In der interaktiven Lärmkarte können Sie sich, könnt Ihr Euch die Verkehrslärmbelastungen im Osnabrücker Stadtgebiet als auch in einzelnen Straßen anzeigen lassen. Hier geht es zur Ratsfraktion