„Stadt muss vorsorgender aktiv sein, um mehr Radsicherheit zu erreichen“ 

GRÜNE/SPD/Volt betroffen über erneuten Unfalltod eines Radfahrers

Mit großer Bestürzung reagieren GRÜNE, SPD und Volt auf den Tod eines 62-jährigen Radfahrers, der bei einem Rechtsabbiegeunfall eines LKW an der Römereschstraße ums Leben gekommen ist.

„Die Nachricht über den erneuten Unfalltod eines Radfahrers hat uns tief erschüttert. Unser Mitgefühl in diesen schrecklichen Stunden gilt den Angehörigen. Schon wieder ist ein Mensch aus dem Leben gerissen worden, schon wieder ein Rechtsabbiegerunfall. Das ist schwer zu ertragen“, erklären die Fraktionsvorsitzenden von GRÜNEN und SPD, Volker Bajus und Susanne Hambürger dos Reis.

Bereits vor rund zwei Jahren war es an der Ecke Römereschstraße und Kiefernweg zu einem schweren Fahrradunfall mit einem LKW gekommen. „Wir müssen endlich vor die Lage kommen und durch präventive Maßnahmen mehr Radverkehrssicherheit erreichen, um solche Unfälle zu verhindern. Im Bedarfsfall auch zulasten von LKW und PKW. Dabei müssen wir uns ehrlich machen, der Umbau des Verkehrssystems für mehr Radsicherheit wird noch viele Jahre dauern. Bis dahin brauchen wir aber wirksame Zwischenlösungen“, stellt Bajus klar.

Beide verweisen darauf, dass es allein seit 2000 33 tödliche Radfahrunfälle gegeben hat, die Hälfte mit LKW-Beteiligung, mindestens 12 allein durch abbiegende LKW. „Kurzfristig sollen unter Beteiligung der Bürger:innen alle potentiellen Gefahrenstellen im Stadtgebiet erfasst und deutlich gekennzeichnet werden. Und, wo es baulich keine sofortigen Lösungen gibt, muss man sie provisorisch entschärfen. Ein Schwerpunkt kann dabei auf Geschwindigkeitsreduktionen und Abbiegeverboten liegen“, so Hambürger dos Reis.

„Um den LKW-Durchgangsverkehr zu reduzieren, brauchen wir gezielte Lenkungsmaßnahmen. Der Weg durch die Stadt darf nicht die bessere Alternative für den Schwerlastverkehr sein. Wenn uns Bund und Land hier nicht helfen, müssen wir mit Abbiege- und kleinteiligen Durchfahrtsverboten, Tempolimits und Straßenumbau selber aktiv werden“, macht Bajus deutlich. 

Zudem müsse auch mit den Logistikunternehmen intensiver geredet werden. Damit sie noch mehr Teil der Lösung für mehr Verkehrssicherheit in Osnabrück werden. „Erst vor wenigen Tagen hat das Kompetenznetz Individuallogistik mehr Sicherheit für den Radverkehr gefordert. Und mit dem Aktionsbündnis „Allianz für Sicherheit“ der Logistiker gibt es einen regelmäßigen Austausch mit der Stadt. Aber es wäre gut, dass man hier schnellstmöglich vom Reden ins Handeln kommt. Das gemeinsame Ziel muss doch sein: Vision Zero, keine Unfalltoten mehr. Appelle und Erklärungen reichen nicht aus“, so Bajus und Hambürger dos Reis abschließend.

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