Stadt soll aktiver gegen Graffiti-Schmierereien vorgehen 

GRÜNE/SPD/Volt: „Großes Ärgernis und Sachbeschädigung“

Die Mehrheitsgruppe im Rat sorgt sich wegen der Zunahme von Graffiti-Schmierereien in Quartieren der Innenstadt und in einigen Stadtteilen. „Das sieht nicht nur hässlich aus, sondern ist auch ein großes Ärgernis für die Betroffenen und eine teure Sachbeschädigung. Die Stadt braucht eine bessere Strategie, wie dagegen vorgegangen werden kann“, erklären die Fraktionsvorsitzenden Susanne Hambürger dos Reis (SPD) und Volker Bajus (GRÜNE).

Beide sehen die Gefahr einer negativen Entwicklung in den betroffenen Quartieren. Es seien ja nicht nur die Schmierereien. „Hier droht eine negative Entwicklung, die sich in Gang setzt. Ein „Trading-Down-Effekt“ wird in manchen Quartieren schon erkennbar. Zu den Schäden durch Sprayer:innen kommt dann schnell auch Vermüllung und Vandalismus hinzu. Diesen Trends muss man frühzeitig Einhalt gebieten“, stellt Hambürger dos Reis klar.

Betroffen seien neben der Innenstadt besonders auch die Weststadt und die Wüste. Aktuell prominentes Beispiel ist die erneute Beschädigung der frisch sanierten Natursteinwand am Schlossgarten. „Das ist wirklich eine Sauerei, erzeugt enorme Kosten und frustriert die Mitarbeitenden, die die Schäden wieder weg machen müssen. Wir dürfen eine Verunstaltung des öffentlichen Raums nicht zulassen“, macht auch Bajus deutlich.

Es handele sich dabei nicht nur um hässliche Verunstaltung von Fassaden und des Straßenbilds. Auch viele private Hauseigentümer:innen würden so geschädigt und blieben auf den Kosten der Reinigung sitzen. „Besonders ärgerlich ist das, wenn mit viel Mühe ein:e Hausbesitzer:in die Graffitis entfernt und die Wand kurz danach wieder besprüht wird“, unterstreicht Hambürger dos Reis. 

Bereits in der Vergangenheit seien Graffitis Thema zwischen Politik und Verwaltung gewesen, passiert sei allerdings zu wenig. GRÜNE/SPD/Volt wünschen sich eine konzertierte Aktion, einen Maßnahmen-Mix verschiedener Akteure. Polizei und Ordnungsamt müssten in betroffenen Quartieren aktiver werden, der Osnabrücker ServiceBetrieb (OSB) häufiger reinigen und Müll entfernen. Die stadteigenen Gebäude sollten als gutes Beispiel stets umgehend gereinigt werden. 

„Zudem brauchen wir auch die Jugend- und Sozialarbeit sowie Informationsangebote in den Schulen der betroffenen Stadtteile. Es sind ja vor allem sehr junge Leute, die sich mit ihren „Tags“ verewigen wollen. Häufig wissen sie gar nicht, welche Kosten und wieviel Frust sie bei anderen erzeugen und dass sie mit harten Strafen rechnen müssen“, erläutert Bajus. Man werde eine entsprechende Initiative in die Ratsgremien einbringen. 

Darin sollen auch Street-Art und Graffiti-Kunst eine wichtige Rolle einnehmen und womöglich präventiv wirken. Kooperationen mit Schulen, den Jugendzentren, dem Haus der Jugend und aktiven Künstler:innen könnten helfen, junge Menschen aufzuklären und ihnen zugleich Möglichkeiten eröffnen, sich kreativ zu zeigen. Dazu müsse es auch möglich sein, weitere städtische Flächen für Street-Art jungen Menschen zur Verfügung zu stellen. „Auf geeigneten Flächen wie Trafostationen kann man so „Graffitis mit Graffitis bekämpfen“. Warum sollten wir nicht ungenutzte Flächen gezielt Jugendlichen zur Verfügung stellen, auf denen sie dann zeigen können, was sie, was Kunst kann?“, so die beiden abschließend.

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